Mach dich nicht kleiner als du bist: 7 Tipps gegen Minderwertigkeitsgefühle und Selbstzweifel bei Kindern
Wie können wir unseren Kindern helfen, sich selbst mehr zu schätzen und ihre Minderwertigkeitsgefühle und Selbstzweifel zu überwinden?
Eine Frage, die uns zunehmend beschäftigt, wenn unsere Kinder heranwachsen und anfangen, sich selbst zu reflektieren. Sie beginnen, sich mit anderen zu vergleichen und nehmen die Welt um sich herum immer bewusster wahr.
Die gute Nachricht ist, dass wir sie auf ihrem Weg zu mehr Stärke und Selbstbewusstsein ganz aktiv begleiten können. Hier kommen unsere 7 Tipps, wie du dein Kind dabei unterstützen kannst, sich nicht kleiner zu machen, als es ist. Minderwertigkeitsgefühle und Selbstzweifel gehören damit der Vergangenheit an.
1. Erkenne die Stärken deines Kindes
Es liegt in der Natur des Menschen, dass negative Aspekte in vielen Bereichen eine größere Gewichtung haben und die schönen Dinge daneben in den Hintergrund rücken. So ist es auch bei der Wahrnehmung unseres Gegenübers. Oft sind wir so sehr auf die Schwächen unserer Kinder fixiert, dass wir ihre Stärken übersehen und nicht immer so schätzen, wie sie es gerade verdient hätten. Dein Sohn trifft vielleicht nicht so oft das Tor wie die anderen Kinder, aber er hat ein unglaubliches Talent fürs Zeichnen. Mach dir bewusst, was dein Kind besonders gut kann und erinnere es regelmäßig daran. Ein kleines Lob hier und da kann Wunder bewirken. Die richtige Balance zu finden lautet die Devise. Überschütte es nicht wahllos mit Komplimenten, aber platziere eine wertschätzende Bemerkung, wenn es angebracht ist. Wenn uns unser Kind nach einem anstrengenden Schultag sein Aquarell-Kunstwerk unter die Nase hält, reicht manchmal schon ein „Das sieht super aus, das hast du toll gemalt“ aus, um die Laune zu heben.
2. Vergleiche vermeiden
Sich miteinander zu vergleichen ist in einem gewissen Maß normal und menschlich. Wenn wir ganz ehrlich mit uns selber sind, werden wir das vielleicht auch in unserem Leben wiederfinden. Dennoch sollte dies vor allem bei unseren Kids in einem gesunden Bereich bleiben. Nicht selten fallen bei unseren Kleinsten Sätze wie “ Paul ist viel besser im Sport als ich“ oder „Lisa bekommt immer bessere Noten“. Hier sollten wir ruhig eingreifen und unserem Sprössling erklären, dass jeder Mensch einzigartig ist und seine eigenen Stärken und Schwächen hat. Probiert es doch mal mit diesem Mutmacher-Satz:
„Weißt du, Paul ist vielleicht gut im Sport, aber du hast eine tolle Stimme und kannst so schön singen. Jeder hat etwas, worin er gut ist.“
Überwindet gemeinsam Minderwertigkeitsgefühle und Selbstzweifel durch gesunde Reflektion.
3. Setze realistische Ziele
Manchmal setzen wir oder unsere Kinder die Messlatte zu hoch. Dein Kind muss nicht immer die beste Note schreiben oder in jedem Wettbewerb gewinnen. Setze gemeinsam mit deinem Kind realistische und erreichbare Ziele. Auch eine Steigerung kann Anreize schaffen. Vielleicht versucht dein Kind in diesem Jahr 10 Meter zu tauchen und fürs nächste Jahr sind dann schon mit etwas Training die 15 Meter möglich. Überfordere dein Kind nicht und setze es nicht unter künstlichen Leistungsdruck. Auch Entwicklungspsychologin Lieselotte Ahnert warnt:
„Wer seinem Kind immer wieder vermittelt, dass es gegen andere bestehen muss, sabotiert das positive Bild, das die anderen von ihm haben könnten und behindert damit letztendlich das positive Selbstbild des Kindes.“
Die häufige Konsequenz ist, dass die Kids den Spaß an der Sportart oder dem Hobby verlieren, das ihnen ursprünglich mal Freude bereitet hat.
Das gilt auch für die Schule. Wenn dein Sohn Schwierigkeiten in Mathe hat, dann könnte ein Ziel sein, die nächste Klassenarbeit einfach mit einer besseren Note als die letzte abzuschließen. So lernt dein Kind, dass Fortschritt wichtiger ist als Perfektion.
4. Positive Selbstgespräche fördern
Unsere Gedanken und Emotionen haben eine immense Macht über uns und beeinflussen, wie wir uns fühlen. Übe mit deinem Kind, positiv über sich selbst zu denken. Stellt euch doch mal gemeinsam vor einen Spiegel und findet Dinge, die dein Sprössling gut an sich findet.
Seid vorbereitet auf Sätze wie „Ich kann das nicht“ oder „Ich bin nicht gut genug“. Diese Selbstzweifel sollten wir direkt in einen positiven Gedanken umzuwandeln wie „Ich werde es versuchen und mein Bestes geben.“ Ermutige dein Kind, sich selbst Mut zuzusprechen und seine Perspektive auf die Herausforderung und auch sich selbst zu ändern.
5. Zeit für Gespräche und Zuhören
Es ist so wichtig, dass du dir Zeit nimmst, um wirklich zuzuhören, wenn dein Kind über seine Ängste und Sorgen spricht. Auch wenn dir selbst der Schulweg als keine große Gefahr erscheint und du noch nicht ganz nachvollziehen kannst, warum dein Kind damit plötzlich Schwierigkeiten hat, ist es wichtig, sich dem Problem anzunehmen. Manchmal reicht es schon, einfach nur da zu sein, zuzuhören und einen Rat mit an die Hand zu geben. Zeige deinem Kind, dass seine Gefühle wichtig sind und dass es immer zu dir kommen kann, wenn es etwas auf dem Herzen hat. Führt doch beim Abendessen mal eine Runde ein, in der jeder erzählt, was ihn heute beschäftigt hat, um dann gemeinsam im Familienplenum darüber zu sprechen.
6. Erfolge feiern & Niederlagen besprechen
Feiere die Erfolge deines Kindes, egal wie klein sie erscheinen mögen. Ein gewonnenes Spiel, eine gelungene Hausaufgabe oder eine freundliche Tat gegenüber einem Mitschüler – all das sind Erfolge, die gefeiert werden sollten. Gleichzeitig ist es wichtig, Niederlagen zu besprechen und daraus zu lernen. Wenn dein Kind einen Rückschlag erleidet, hilf ihm, diesen als Lernerfahrung zu sehen. „Jeder macht mal Fehler“ – eine Floskel, die deinem Kind zeigen soll, dass auch Mama und Papa Fehler machen. Erzähl dazu doch mal eine Geschichte aus deinem Leben oder von einer Situation, die du im Nachhinein anders gelöst hättest und erkläre, dass niemand fehlerfrei ist und dass es wichtig ist, daraus zu lernen und weiterzumachen.
7. Vorbild sein
Kinder lernen am meisten durch das, was sie sehen. Sei ein positives Vorbild für dein Kind. Zeige ihm, wie du deine eigenen Minderwertigkeitsgefühle und Selbstzweifel händelst. Du könntest zum Beispiel sagen: „Weißt du, manchmal habe ich auch Angst vor neuen Herausforderungen, aber ich sage mir immer, dass ich es versuchen werde und mein Bestes gebe.“ Dein Kind wird von deiner Stärke und deinem positiven Umgang mit Herausforderungen lernen.
Als Elternteil gehört es zu unseren Aufgaben, unseren Kindern beim Heranwachsen den für sie besten Weg aufzuzeigen und mit ihnen ihre Minderwertigkeitsgefühle und Selbstzweifel zu überwinden. Diese 7 Tipps sollen deinem Kind dabei helfen, dass es sich selbst als wertvoll und einzigartig wahrnimmt. Erkenne die Stärken deines Kindes, vermeide Vergleiche, setze realistische Ziele, fördere positive Selbstgespräche und nehme dir Zeit für Gespräche. Mit der Zeit wirst du sehen, wie dein Kind nach und nach an Selbstbewusstsein gewinnt und sich nicht mehr kleiner macht, als es ist.
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Wir wünschen euch viel Spaß beim Ausprobieren!
Denkt daran, dass ihr nicht allein seid und dass wir alle gemeinsam daran arbeiten, unseren Kindern eine starke und positive Zukunft zu ermöglichen.
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Hallo, wir sind’s, Heidi und Andreas!
Wir sind begeisterte Coaches mit einer Mission 🙂
In den vergangenen drei Jahrzehnten haben wir mehr als 2000 Kinder auf ihrem Weg zu einer starken Persönlichkeit durch den Einsatz von Kampfsport begleitet.
Die Gründung des TaffMachWerks war unsere Antwort darauf, Kinder dabei zu unterstützen, sich selbst zu akzeptieren und ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Jedes Kind birgt unzählige Möglichkeiten, die eine gezielte Förderung benötigen, um sich in Gänze entfalten zu können.
Und hier setzen wir an: Wir sind fest davon überzeugt, dass das richtige Maß an Selbstvertrauen dazu beiträgt, dass Kinder leichter, entspannter und erfolgreicher durchs Leben gehen können. Empowerment lautet hier das Zauberwort!
Selbstbewusstsein & Mut stecken in jedem Einzelnen von uns – wir müssen nur genauer hinsehen.