Dazugehören ist alles! Mit diesen Strategien lässt sich der Gruppenzwang bei Kindern begegnen, ohne dass sie sich darin verlieren.

Wenn Gruppenzwang das Kommando übernimmt

Dazugehören ist alles! Mit diesen Strategien lässt sich der Gruppenzwang bei Kindern begegnen, ohne dass sie sich darin verlieren.

Kinder sind wahre Meister der Verhandlungskunst. „Alle anderen in meiner Klasse dürfen das aber auch!“ ist vermutlich einer der häufigsten Sätze, den wir zu hören bekommen, wenn wir der abendlichen Daddelei am Handy ein Ende setzen wollen. Sobald sich unsere Kinder im sozialen Gefüge bewegen, wird schnell klar: Dazugehören ist alles! Plötzlich ist es nicht mehr nur wichtig, welche Kleidung man trägt oder welcher Pausensnack gerade angesagt ist – Kinder orientieren sich stark an ihren Altersgenossen und möchten nicht aus der Reihe tanzen. Doch nicht alle reagieren gleich auf diesen Druck. Hier kommen die Eltern ins Spiel: Mit den richtigen Strategien lässt sich der Gruppenzwang bei Kindern begegnen, ohne dass sie sich darin verlieren.


Doch wer ist besonders anfällig für Gruppenzwang?

Der Psychologe Brett Laursen hat sich dieser Fragestellung gewidmet und untersuchte, welche Kinder besonders unter Gruppenzwang leiden und identifizierte zwei Hauptgruppen:

  • Kinder mit wenigen Freunden, die Angst haben, ihre sozialen Kontakte zu verlieren.
  • Sehr beliebte Kinder, die ihren Status in der Gruppe sichern wollen.

Wenn wir mal so darüber nachdenken, fällt uns zu beiden Phänomenen sicherlich ein Beispiel aus unserer eigenen Schulzeit ein, stimmt’s?
Interessanterweise sind Jungen tendenziell stärker betroffen als Mädchen, da sie sich häufiger in größeren Gruppen organisieren, in denen sie um Anerkennung kämpfen. Mädchen hingegen bauen oft engere Freundschaften auf und erleben sozialen Druck eher in Form individueller Beziehungen. Dieser Druck kann sich durch Anpassung an bestimmte Gruppennormen äußern oder darin, sich für die Erwartungen der Gruppe zu verbiegen, um bloß nicht aufzufallen.

Mit diesen 7 Strategien dem Gruppenzwang begegnen

1. Stärkung des Selbstbewusstseins

Selbstbewusstsein ist der beste Schutzschild gegen Gruppenzwang. Wer selbstsicher auftritt, kann besser für sich einstehen, ohne Angst zu haben, ausgeschlossen zu werden. Kinder, die früh lernen, eigene Entscheidungen zu treffen, entwickeln ein starkes Selbstwertgefühl. Schon kleine Wahlmöglichkeiten – wie die Frage nach dem Lieblingsoutfit oder der Entscheidung, welches Buch gelesen wird – können einen großen Unterschied machen.

Wir sollten den Mut haben, unsere Kinder auch mal ins Fettnäpfchen treten zu lassen – aus Fehlern lernt man schließlich! Lieber ein Kind, das stolz ein selbstgewähltes Clownskostüm trägt, als eines, das sich nur nach der Gruppe richtet. Diese Erfahrungen helfen Kindern, zu erkennen, dass ihre eigene Meinung zählt und sie sich nicht verbiegen müssen, um gemocht zu werden.

Ein gesundes Selbstwertgefühl wächst durch positive Verstärkung. Lob für eigene Entscheidungen oder besondere Fähigkeiten hilft Kindern, sich selbst mehr zuzutrauen. Auch Hobbys spielen eine große Rolle: Sport, Musik oder kreative Aktivitäten sind nicht nur eine gute Ablenkung vom sozialen Druck, sondern stärken auch die eigene Identität. Mehr dazu erfährst du im Artikel „Stärken bei Kindern fördern – So geht’s!“.

2. Förderung von sozialer Kompetenz

„Nein“ sagen will gelernt sein!

Gruppenzwang bei Kindern funktioniert, weil niemand als Außenseiter dastehen möchte. Doch wer sich klar ausdrücken kann, hat es leichter, eigene Grenzen zu setzen. Rollenspiele helfen dabei, solche Situationen spielerisch zu üben – zum Beispiel mit lustigen Szenarien wie: „Was tust du, wenn plötzlich alle behaupten, Brokkoli sei das neue Schokoladeneis?“

Ein weiteres wichtiges Element ist Empathie. Kinder sollten lernen, sich in andere hineinzuversetzen, ohne sich selbst aufzugeben. Wer versteht, warum andere sich in bestimmten Situationen manipulativ verhalten, kann solche Einflüsse leichter erkennen und abblocken.

Oft hilft es, Situationen gemeinsam nachzuspielen und das Kind spielerisch in verschiedene Rollen zu versetzen. So kann es sowohl die Perspektive des „Druck-Ausübenden“ als auch des „Betroffenen“ erleben und lernen, souverän mit solchen Momenten umzugehen.

3. Aufbau eines unterstützenden Umfelds

Kinder, die sich zu Hause sicher fühlen, sind weniger abhängig von der Meinung anderer. Eine starke Eltern-Kind-Beziehung hilft dabei, Gruppenzwang zu widerstehen. Kinder sollten wissen, dass sie mit allen Sorgen und Fragen zu ihren Eltern kommen können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben.

Regelmäßige Gespräche und gemeinsame Rituale z. B. der obligatorische „Wie war dein Tag?“-Tee am Abend stärken dieses Fundament. Rituale schaffen Verlässlichkeit und vermitteln dem Kind ein Gefühl der Sicherheit. Wer sich zu Hause sicher und geborgen fühlt, sucht weniger Bestätigung von außen.

4. Vermittlung von Werten und kritischem Denken

Kinder müssen lernen, Gruppennormen zu hinterfragen.

Nicht alles, was „alle machen“, ist auch richtig!

Warum ist denn etwas überhaupt cool? Macht es wirklich Sinn, blind mitzumachen? Kritisches Denken hilft, eigene Werte zu entwickeln und standhaft zu bleiben.

Nein-Sagen ist eine Superkraft, die geübt werden kann. Eltern sollten mit ihren Kindern gezielt Situationen durchspielen, in denen sie den Mut aufbringen, eine Entscheidung gegen den Gruppendruck zu treffen.

4 Strategien, um Nein zu sagen: Tipps für mehr Selbstbewusstsein und gesunde Grenzen im Alltag

5. Offene Kommunikation und Vertrauen

Kinder brauchen eine Umgebung, in der sie frei sprechen können, ohne Angst vor Verurteilung oder Strafen. Eltern sollten echtes Zuhören praktizieren. Keine Vorträge, sondern ehrliches Interesse! Wer seinem Kind vermittelt, dass seine Meinung zählt, schafft Vertrauen – und Vertrauen ist die beste Grundlage dafür, dass Kinder ihre Sorgen mit den Eltern teilen, anstatt sie vor ihnen zu verbergen.

6. Negativen Einflüssen widerstehen

Kinder müssen erkennen können, wenn sie manipuliert werden. Gruppenzwang bei Kindern kann subtil sein – oft wird er nicht als solcher wahrgenommen. Eltern sollten gemeinsam mit ihrem Kind reflektieren, welche Einflüsse positiv und welche eher schädlich sind. Konkrete Strategien, um aus Drucksituationen herauszukommen, können im Vorfeld besprochen werden. Ein

„Ich frage erst mal meine Eltern“

kann in vielen Fällen ein einfacher, aber effektiver Ausweg sein.

7. Resilienz fördern

Das Leben ist voller Herausforderungen – Kinder müssen lernen, mit Rückschlägen umzugehen. Nicht jede Entscheidung wird die richtige sein, aber Fehler sind wertvolle Lernmomente. Eltern können ihr Kind darin bestärken, dass es okay ist, mal einen falschen Weg einzuschlagen. Wer lernt, mit Stress umzugehen und sich selbst zu vertrauen, ist weniger anfällig für Gruppenzwang. Auch inspirierende Geschichten von Menschen, die eigene Wege gegangen sind, können helfen.

Selbstbewusstsein ist der beste Schutz gegen Gruppenzwang bei Kindern

Sei du selbst: Wie du Gruppenzwang überwindest und zu deiner eigenen Stimme findest – Tipps für mehr Selbstbewusstsein und Authentizität

Den Gruppenzwang im Umfeld unserer Kinder im Blick zu behalten, bedeutet nicht, Kinder vor jeder Herausforderung zu bewahren, sondern sie fit für das Leben zu machen. Wenn Kinder wissen, dass sie auch ohne die Zustimmung der Gruppe wertvoll sind, haben sie das beste Mittel gegen Gruppenzwang. Und wenn doch mal das Argument kommt: „Aber alle anderen machen das!“, dann reicht oft ein Schmunzeln und die Antwort: „Du musst nicht alle anderen sein!“ Probiert es mal aus.


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Über uns

Hallo, wir sind’s, Heidi und Andreas!

Wir sind begeisterte  Coaches mit einer Mission :-)

In den vergangenen drei Jahrzehnten haben wir mehr als 2000 Kinder auf ihrem Weg zu einer starken Persönlichkeit durch den Einsatz von Kampfsport begleitet.

Die Gründung des TaffMachWerks war unsere Antwort darauf, Kinder dabei zu unterstützen, sich selbst zu akzeptieren und ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Jedes Kind birgt unzählige Möglichkeiten, die eine gezielte Förderung benötigen, um sich in Gänze entfalten zu können.

Und hier setzen wir an: Wir sind fest davon überzeugt, dass das richtige Maß an Selbstvertrauen dazu beiträgt, dass Kinder leichter, entspannter und erfolgreicher durchs Leben gehen können. Empowerment lautet hier das Zauberwort!

Selbstbewusstsein & Mut stecken in jedem Einzelnen von uns – wir müssen nur genauer hinsehen.

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