Weihnachtsgeschenke für Kinder: Unsere Do’s und Dont‘s

In wenigen Wochen ist schon wieder Weihnachten. In den Regalen gibt es bereits Lebkuchen zu kaufen und die Heiligabend-Planung ist bei vielen von uns bereits im vollen Gange. Selbstverständlich füllen sich auch die Wunschzettel unserer Kinder bis ins Unendliche, sodass wir jedes Jahr aufs Neue vor die Frage gestellt werden:

Welche Weihnachtsgeschenke für Kinder machen wirklich Sinn? Wie schenken Eltern klug und verantwortungsbewusst?

Die Kunst des Schenkens: Weniger ist mehr

Bevor wir uns auf die Suche nach dem perfekten Geschenk machen, sollten wir einen Schritt zurückgehen und uns grundlegende Gedanken zum Verschenken machen. Einige von euch haben vielleicht Omas Sprichwort noch im Ohr: „Weniger ist mehr.“

Aber was bedeutet das für unsere Kids? In einer Welt, in der Konsum oft die Oberhand gewinnt, neigen wir dazu, unsere Kinder mit einer Flut von Geschenken zu überhäufen. Doch statt Freude kann dies oft zu Überforderung führen:

Qualität vor Quantität:

Anstatt viele kleine Geschenke zu kaufen, die vielleicht nach kurzer Zeit in der Ecke landen, sollten wir in qualitativ hochwertige und durchdachte Weihnachtsgeschenke für Kinder investieren. Sie sollten lieber die Interessen und Fähigkeiten unserer Kinder fördern. Euer Kind spricht schon seit längerer Zeit davon, dass es gerne mal eine neue Sportart ausprobieren würde? Das passende Equipment wäre doch eine Idee!

Frustrationstoleranz entwickeln:

Es ist wichtig, nicht jeden Wunsch zu erfüllen. Kinder müssen lernen, mit Enttäuschungen umzugehen. Diese Fähigkeit, auch mit einem „Nein“ umgehen zu können, ist essenziell für die persönliche Entwicklung. Es stärkt die Resilienz und bereitet Kinder auf das wahre Leben vor, in dem nicht immer alles sofort verfügbar ist.

Sinnvolle und bedeutungsvolle Geschenke:

Anstatt Geschenke zu wählen, die lediglich dem Mitreden in der Schulklasse dienen – sei es das neueste Handy oder die angesagteste Spielekonsole – sollten wir uns auf Geschenke konzentrieren, die einen wirklichen Mehrwert bieten.

Unsere Top 5: Pädagogisch wertvolle Weihnachtsgeschenke für Kinder

1. Bücher – Tore zu neuen Welten
   Bücher sind zeitlose Geschenke, die das Potenzial haben, das Leben eines Kindes nachhaltig zu beeinflussen. Sie fördern die Fantasie, verbessern das Sprachverständnis und erweitern den Horizont. Ein gutes Buch kann die Vorstellungskraft eures Kindes anregen und es sogar in andere Welten entführen. Darüber hinaus stärken Bücher die Konzentrationsfähigkeit. In einer Umgebung, die von schnellen Reizen dominiert wird, ist das Eintauchen in eine Geschichte eine wohltuende Abwechslung. Ein Kind, das liest, lernt, sich zu fokussieren und seine Gedanken zu ordnen.
   
2. Kreativsets – Malen und Basteln als Kreativitätsbooster
   Ein Kreativset, sei es zum Malen oder Basteln, bietet Kindern die Möglichkeit, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Es schult die Feinmotorik, fördert die Problemlösungsfähigkeiten und weckt oft verborgene Talente. Wenn Kinder etwas mit ihren eigenen Händen erschaffen, stärkt das ihr Selbstbewusstsein. Ein einfaches Beispiel: Ein Kind, das stolz ein selbstgemaltes Bild präsentiert, erfährt häufig Bestätigung und Anerkennung von uns für seine Arbeit. Solche Erfahrungen sind unbezahlbar und fördern die innere Stärke.
   
3. Musikinstrumente – Die Magie der Musik entdecken
   Ein Musikinstrument wie eine Ukulele, ein kleines Keyboard oder eine Blockflöte kann der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft sein. Musizieren fördert das Gedächtnis, die Motorik und das analytische Denken. Es lehrt Geduld und Ausdauer, da das Erlernen eines Instruments Übung erfordert. Zudem stärkt es die emotionale Intelligenz, da Musik auch ein Ausdruck von Gefühlen sein kann. Kinder, die musizieren, lernen, sich leichter auszudrücken und Emotionen zu verarbeiten.
   
4. Gemeinsame Erlebnisse – Zeit als wertvollstes Geschenk
   In unserem hektischen Alltag ist Zeit oft das kostbarste Gut, das wir schenken können. Ein gemeinsamer Ausflug in den Zoo, ein Besuch im Museum oder ein Wochenende in der Natur schaffen unvergessliche Erinnerungen. Solche Erlebnisse stärken die familiären Bindungen und bereichern den Erfahrungsschatz unserer Kids. Besorgt vorab einen Gutschein oder bastelt eine Eintrittskarte selber. Wenn ihr noch ein Foto dazu ausdruckt, weiß euer Kind, worauf es sich freuen kann.
   
5. Baukästen – Die Welt des Konstruierens entdecken
   Baukästen von LEGO oder K’nex fördern das räumliche Denken und die Problemlösungsfähigkeiten. Kinder lernen, geduldig an einem Projekt zu arbeiten und sich über das Endergebnis zu freuen. Ein Baukasten ist mehr als nur ein Spielzeug – er ist eine Einladung, kreativ zu sein und eigene Ideen zu verwirklichen. Kinder, die bauen, entwickeln ein besseres Verständnis für Strukturen und Zusammenhänge und schulen ihre Feinmotorik und ihr technisches Verständnis.

Flop 5: Geschenke, die Kinder ruhigstellen

1. Fernseher – Der stille Zeitfresser
   Ein Fernseher im Kinderzimmer kann verlockend erscheinen, um Kinder zu beschäftigen. Exzessive Bildschirmzeit kann dem Gehirn erheblich schaden. Kinder klagen vermehrt über Konzentrationsschwierigkeiten, Einschlaf- und Durchschlafprobleme. Die ständige Reizüberflutung durch wechselnde Bilder und Geräusche überlastet das junge Gehirn und kann zu einer Art Trance führen. Zudem reduziert es die Zeit für andere, wichtigere Aktivitäten wie Spielen, Lesen oder das Entdecken der Natur. Konzentrationsschwierigkeiten sind zum Dauergast geworden? Dann schaut doch mal bei unserem aktuellen Blog vorbei und holt euch hilfreiche Strategien ab, um den Fokus eures Kindes zu fördern.
   
2. Smartphone – Der digitale Störenfried
   Ein eigenes Smartphone für Kinder mag praktisch sein, führt jedoch oft zu einer Überforderung durch ständige Erreichbarkeit und Reizüberflutung. Frühe Smartphone Nutzung kann die Fähigkeit beeinträchtigen, sich zu fokussieren und tief zu denken. Kinder verlieren den Bezug zur realen Welt und verlernen, sich mit ihrer Umgebung auseinanderzusetzen. Die permanente Ablenkung durch soziale Medien und Spiele kann das soziale Verhalten und die Kommunikationsfähigkeit negativ beeinflussen.
   
3. Spielkonsole – Die virtuelle Zeitverschwendung
   Spielkonsolen bieten zwar unterhaltsame und spannende Spiele, fördern aber selten die Kreativität oder soziale Interaktion. Die Gefahr besteht, dass Kinder stundenlang vor dem Bildschirm sitzen und sich wenig bewegen. Dies kann zu gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht und Haltungsschäden führen. Zudem schränkt es die Möglichkeit ein, sich im Freien zu bewegen und mit Freunden in der realen Welt zu interagieren.
   
4. Tablet – Der Multitasking-Verführer
   Tablets bieten eine Vielzahl von Apps, die Lerninhalte versprechen, aber auch viel Ablenkung. Kinder sollten lernen, sich auf eine Sache zu konzentrieren, statt ständig zwischen Reizen zu springen. Die Versuchung, zwischen Spielen, Videos und sozialen Medien zu wechseln, ist groß. Dies kann die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen und die Fähigkeit zur tiefen, fokussierten Arbeit mindern.
   
5. Elektronisches Spielzeug – Der kurzlebige Unterhalter
   Elektronisches Spielzeug ist oft laut und bunt, bietet jedoch selten die Möglichkeit zur kreativen, geduldigen Beschäftigung. Diese Spielzeuge sind meist auf kurzfristigen Spaß ausgelegt und bieten keinen nachhaltigen Lerneffekt. Kinder, die sich mit solchen Spielzeugen beschäftigen, werden oft zu passiven Konsumenten, statt aktiv und kreativ zu agieren.
   

Die Gefahren der digitalen Welt:

Auch Vera F. Birkenbihl, eine bekannte Expertin auf dem Gebiet der Lernpsychologie, warnte eindringlich vor den Gefahren exzessiver Bildschirmzeiten. Sie betont, dass das Gehirn durch ständige Reizüberflutung Schaden nehmen kann. Kinder, die viel Zeit vor Bildschirmen verbringen, klagen häufig über Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafprobleme.

Was dabei im Hirn passiert?

Unsere Augen sind darauf ausgelegt, sich ständig zu bewegen und unterschiedliche Distanzen zu erfassen. Wenn jedoch ständig die gleiche Distanz – der Bildschirm – fokussiert wird, können die Augen und das Gehirn überlastet werden. Die ständigen Veränderungen von Licht und Lautstärke bei Fernsehsendungen und Videospielen führen zu einer Art Trance, aus der das Kind immer wieder gerissen wird, wenn eine neue Szene gezeigt wird. Diese ständige Erregung und Entspannung kann das Gehirn auf Dauer schädigen.

Was stattdessen hilft

Anstatt Kinder mit Bildschirmen ruhigzustellen, sollten wir alternative Aktivitäten fördern, die die Wahrnehmungsfähigkeit und Konzentration stärken. Malübungen während eines Filmes zum Beispiel sind eine hervorragende Möglichkeit, die Augen zu trainieren und die Kreativität zu fördern, ohne Fernsehen gänzlich zu verbieten. Kinder, die regelmäßig dabei malen, lernen, sich zu fokussieren und ihre Umwelt bewusst wahrzunehmen.

Nutzt eure Weihnachtseinkäufe, um Geschenke auszuwählen, die nicht nur Freude bringen, sondern auch die Entwicklung unserer Kinder positiv beeinflussen. Es geht darum, bewusst zu schenken und die langfristigen Auswirkungen unserer Entscheidungen zu bedenken. Denken wir an die Warnungen von Vera F. Birkenbihl und die potenziellen Gefahren von übermäßiger Bildschirmzeit. Indem wir unseren Kindern die Möglichkeit geben, kreativ zu sein, Musik zu machen oder spannende Bücher zu lesen, fördern wir ihre geistige und emotionale Entwicklung.

In diesem Sinne wünschen wir euch einen erfolgreichen Weihnachtsbummel!

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